also normalerweise haben wir so nacheinander erst eine herbstdepression, dann halten wir winterschlaf und danach befällt uns die frühjahrsmüdigkeit.
wir sind also von natur aus irgendwie meist in einem zustand der müdigkeit.
aber was ist heut schon so wie immer?
weil seit mehr als einem jahr quält uns der deppade virus.
auch das macht müde.
aber halt nicht nur müd.
auch wütend.
drum ist heutzutage die ganze welt mütend
wobei das ganz offensichtlich einen gemütszustand beschreibt, der für einen wiener (auch für eine wienerin übrigens. aber da ich halt einmal ein er ohne in bin und dies eine subjektive darstellung meiner gefühle ist, verzichte ich in diesem fall aufs gendern.) ein völlig normaler und bereits lebenslanger ist.
auf gut wienerisch heisst das dann was heut unter mütend läuft „einen grant haben“
weil eigentlich will so einer wie ich am liebsten sei ruh haben.
oisa am besten is es, wenn i gmiadlich auf mein bankerl sitzen und den herrgott an guten mann sein lassen kann. weil das leben in coronazeiten an sich is anstrengend genug.
aber weil die welt rundherum auf meinen gemütszustand keine rücksicht nimmt und die zustände sind wie sie sind, wird ma halt auch zornig und wütend.
wobei zorn und wut halt sehr anstrengende und energieraubende emotionen sind.
des is auf die dauer ned zum ausdahalten.
drum wird da so ein grant draus.
über den saubersten kanzler ever, der sich dauernd an irgendjemand andern apputzt brauch ma eh ned extra reden.
apropos – war das mit dem schliessen der suezroute auch der kurz?
und wenn nein, was sagt unsere regierung, wer schuld ist?
ich geb aber zu, dass mich der suezkanal derzeit nur am rande tangiert.
da gibt’s einen haufen sachen die mich viel unmittelbarer berühren und meinen grant nähren.
der anschober macht den oberlehrer und „bittet“ um sofortige „osterruhe“.
was is mit dem?
die zahlen explodieren in jeder hinsicht und er ist zu feig um seinen job ordentlich zu erledigen und entsprechende handlungen zu setzen. schon vor einem monat wurden die bundesländer vor dem zusammenbruch der intensivstationen gewarnt.
wies ginge kann man sich in hermagor anschauen. noch vor kurzem eine inzidenz von knapp 700 und nach den verstärkten massnahmen jetzt bei 120. das gegenteil ist in vorarlberg zu beobachten. nach den öffnungen schauts wieder deutlich schlechter aus. diesen zusammenhang müsste sogar ein blinder mit dem stecken greifen.
und es braucht niemand sagen, das ginge nicht auch für ganz österreich.
weil das geht – nicht nur in neuseeland.
Nirgendwo wütete die Mutante B.1.1.7 so schlimm wie im Januar in Portugal. Und nun? Hat Portugal mit einem echten Lockdown die Zahlen so stark gesenkt, dass Hoteliers, Gastronomen und die Bürger aufatmen können.
aber wir machen ein „lockdownerl“. das schaut dann so aus
zu spät, zu kurz, zu unentschlossen.
wenns wenigstens mit dem impfen funktionieren würde.
arbeitsminister kocher – das ist der, der in der EU höhere mindestlöhne blockiert – weiss aber jetzt wies besser gehen wird.
er ändert das arbeitszeitgesetz, damit schneller geimpft werden kann.
Per Erlass werde seit Freitag, 26. März geregelt, dass das für die Impfungen unerlässliche Krankenhauspersonal sowie Beschäftigte in der Impfstofflieferung ab sofort auch außerhalb der gesetzlich geregelten Arbeitszeiten arbeiten können. Die Arbeitsruhe dürfe unterschritten und die tägliche und wöchentliche Höchstarbeitszeit überschritten werden.
die beschäftigten im gesundheitswesen dürfen jetzt also länger arbeiten. wahrscheinlich deshalb, weil wir nimmer klatschen.
aber eigentlich liegts ja daran, dass wir nicht ausreichend impfstoff haben. wer sagt´s ihm?
apropos arbeitszeiten bzw arbeitsrechte.
erntehelfer sind die modernen sklaven unserer landwirtschaft. menschenunwürdige unterkünfte, schwarzarbeit, lohndumping usw.
jetzt wollten einige eu-staaten die agrarförderung mit den gesetzlichen vorgaben bzgl arbeits- und sozialstandards verknüpfen.
die einhaltung von gesetzen sollte wohl das mindeste sein, um eu-fördergelder zu erhalten.
die miss elli allerdings glaubt nicht, dass das richtig ist und stimmt dagegen.
wenns also ums arbeitszeitgesetz oder arbeitnehmer*innenrechte geht, ist so ein gesetz ganz schnell einmal mit einem erlass ausgehebelt. ausnahmesitutation halt.
wenns um kinder abschieben geht, kann ma halt nix machen. weil rechtsstaat und so. das is ja nicht so einfach.
es gibt aber auch gute nachrichten.
ein fpö-bürgermeister will geflüchtete aus den griechischen und bosnischen lagern aufnehmen.
„Wir Städte und Gemeinden sind bereit, unseren Beitrag für eine humanitäre Lösung beizutragen und Kinder und Frauen aus diesen Flüchtlingslagern aufzunehmen. Und wir richten den dringenden Appell an die österreichische Bundesregierung, ihre ablehnende Haltung zu überdenken und in Österreich Flüchtlinge aufzunehmen.“
Dieter Egger, FPÖ-Bürgermeister in Hohenems
vorarlberger bürgermeister aller colouers sind mit an board.
KK findet ja, dass die „hilfe vor ort“ viel wichtiger ist. drum hat er ja gesagt, dass er „dort“ eine sos-kinderdorf-betreuungsstätte errichten will.
auch, wenn das grad ned geht, wie sos-kinderdorf berichtet.
Das Angebot, 50 bis 100 Kinder in Österreich unterzubringen, sei laut SOS-Kinderdorf noch immer aufrecht.
„Wir müssen die Armut abschaffen“
auch gut und passend – solidarität ist auch in der pandemie den österreicher*innen sehr wichtig.
Die Solidarität in der Gesellschaft ist nach einem Jahr Pandemie ungebrochen hoch, die ungerechte Verteilung der Lasten aber auch – das zeigen zwei aktuelle Studien.
eh – nur der blümel weiss das noch nicht.
er spricht sich für die reduzierung der staatschulden auf 60 % des BIP aus. und er weiss auch schon, wer das NICHT bezahlen soll: grosse unternehmen. eine senkung der unternehmenssteuern ist fix eingeplant.
ich weiss dafür, wer das bezahlen wird: wir.
und damit wir eventuelle korruptionsfälle nicht mehr bemerken, möchte die regierung in zukunft razzien bei behörden einschränken.
das ist super. da hätte der pilnacek dann entscheiden dürfen, ob beim fuchs das handy beschlagnahmt werden darf. wird eh schon zeit, dass jemand die behörden vor der justiz schützt. sonst hat die övp-krise nie ein ende.
auch erheiternd ist, dass die övp in diesem zusammenhang von einem österreichischen watergate-skandal spricht.
ganz offensichtlich hat die övp den watergate-skandal auch nicht verstanden.
da musste nämlich der involvierte präsident zurücktreten und die aufdecker bekamen den pulitzerpreis und waren die helden.
ich hoff nur, die övp kriegt nicht „was sie will“, sondern was ihr zusteht.
in diesem sinne:
bleibt´s gsund und losst´s eich nix gfoin!
passt´s auf eich auf und wehrt´s eich!