Es ist schon wieder passiert.

In Oberösterreich wurde eine 16-jährige getötet.

Ja, das ist schrecklich. Ja, das ist verurteilenswert.

Heuer gab es bereits 33 Frauenmorde in Österreich.

Etwa alle 14 Tage wird in Österreich eine Frau von einem männlichen Familienmitglied oder Partner getötet. Eine deutliche Steigerung gegenüber den letzten Jahren.

In Österreich sind Mordopfer überdurchschnittlich oft weiblich.

Statistisch gesehen kommt in Österreich im Vergleich zu den anderen EU-Ländern ein Mord trotzdem eher selten vor. Pro 100.000 Einwohner komme man in Österreich auf 0,66 Tötungsdelikte. Zum Vergleich: In Deutschland erhält man einen Wert von 1,17.

 

Es soll hier aber weder relativiert noch beschönigt werden.

Jeder einzelne Mord, jede einzelne Gewalttat ist eine zuviel.

Jeder Täter soll und muß entsprechend der Gesetze zur Rechenschaft gezogen werden.

 

Aber …

man kann entsetzt und betroffen sein über die Ermordung eines Menschen (durch einen Asylwerber wie im gegenständlichen Fall)

UND

trotzdem für einen anständigen Umgang mit Flüchtlingen sein.

 

Der Klubobmann der FPÖ, Gudenus, verlangt nun eine Ausgangssperre für alle Afghanen.

Dieser Logik entsprechend müßte es ein Politikverbot für alle FPÖ-Politiker geben, weil einer von ihnen korrupt ist. Oder ein Ausgangsverbot für Männer, weil die meisten Morde von Männern begangen werden.

 

Diese Logik ist dümmlich. Ebenso dümmlich wie die Aussage von Gudenus.

 

Manchmal entsteht durch Wortmeldungen von Rechten durchaus der Eindruck, daß Linke oder Liberale Mord gutheissen oder dulden. Das Gegenteil ist der Fall. Mörder sind zu verurteilen. Und zwar unabhängig davon, welche Hautfarbe er oder sie hat, welcher Religion Täter angehören oder welches Geschlecht sie haben.

Aber ebenso rigoros muss man gegen die Dummheit auftreten, alle in einen Topf werfen zu wollen.

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